Man sagt ja, und ich kann aus meiner Erfahrung bestätigen, dass das stimmt: In den meisten Wohnmobilen hausen zwei Menschen und ein HUND. Gibt natürlich Ausnahmen, aber sofern keine Kinder dabei sind, ist fast immer mindestens ein Hund im Womo anzutreffen. Und heute bei meinem Besuch der Caravan Salon in Düsseldorf hab ich gesehen, dass die Vierbeiner auch gerne auf Messe gehen. Jetzt weiß ich nicht genau, ob es für sie keine andere Unterbringung gab, ob sie halt immer dabei sein müssen oder ob sie sich ebenfalls für die vielen Neuheiten interessieren?
Da Fotografieren aus datenschutzrechtlichen Gründen in den Hallen generell verboten ist, Pressevertreter aber doch dürfen, ich aber keine Lust auf zuviel Bildbearbeitung hatte, hab ich damit angefangen, dass ich die Besucherhunde fotografiert habe. Die meisten hab ich gefragt, ob ich darf. Bei den anderen hoffe ich, dass sie nicht wiedererkannt werden und womöglich auf ihr Bildrecht pochen.
Mein erster Teil des Messeberichts beginnt also mal ganz ganz anders als bei den anderen Pressevertretern…
Generell muss ich sagen, bis auf einige Ausnahmen haben sich alle Vierbeiner sehr vorbildlich benommen. Es gab keine Pöbeleien mit anderen Hunden und kaum einer hat mal Wau gesagt. Unser Lucky hätte da jedenfalls ganz schön aufgemischt, wenn ich ihn mitgeschleppt hätte. Vertreten waren ALLE Sorten Hund – von Handtaschengröße bis Schrankkoffer. Bei einigen war ich versucht, die Besitzer zu fragen, wie groß das Wohnmobil ist, dass sie so einen riesigen Hund auch noch reinbekommen. Die ganz großen konnte ich leider nicht so gut ablichten, passten nicht ins Bild. Aber ich hab u.a. einige riesige Rhodesian Ridgebacks in Kälbergröße gesehen. Vielleicht sollen sie auf Reisen den Wachhund machen?
Diese Drei waren die ersten auffälligen Hunde, die mir über den Weg gelaufen sind. Leider nicht ganz optimal abgelichtet, aber die Frisur war bei allen Dreien sehr haararm. Jetzt kann man über das Hairstyling streiten, ob’s gefällt oder nicht – aber ich wette, die haben nicht viel Probleme mit Hundehaaren im Wohnmobil. Also eigentlich eine ganz praktische Ausführung…
Hier ein etwas größeres Model, super wohlerzogen – und es gab noch einen gleichgroßen Zweithund dazu. Hier würde ich vermuten, die Halter sind etwas gelassener, was Dreck angeht. Denn, sofern die beiden Pelzträger nicht aus der Art schlagen, bringen sie garantiert jede Menge Dreck in die Hütte und haaren regelmäßig wie blöd. Und ihr Platzanspruch ist auch ein bisschen höher. Wäre interessant, das Wohnmobil zu diesen Hunden zu sehen.
Dieser Bursche war fraglos der coolste und best-erzogendste Hund auf der ganzen Messe!
Seine Besitzer saßen drinnen und er draußen! Er saß einfach da und wartete. Es stiegen andere Leute ein und aus, gingen an ihm vorbei, standen neben ihm und lasen die Infos und er beachtete sie nicht. Er schaute schon ein bisschen besorgt, wann seine Leute endlich wieder kommen. Aber er hat sich für nichts und niemanden interessiert, andere Hunde, die dicht an ihm vorbei gingen, waren ihm schnurz piep egal. Der nicht zur Familie gehörige Mann kam ihm beim Weggehen zu nahe. Der coole Bursche hat sich einfach kommentarlos ein bisschen weiter weggesetzt. Auch ungestüme Kinder kamen aus dem Womo. Hat ihn nicht gejuckt. Ich hab ihn ein bisschen beobachtet und dann seinen Besitzern im Womo zu ihrem tollen Hund gratuliert. War schwer beeindruckt.
Einige Hunde waren auch mit ihren eigenen kleinen Womos auf der Caravan unterwegs 😀
Angetrieben von echter Manpower, und manchmal auch von Frauenpower. Der Innenausbau war ohne viel Schnickschnack, aber zweckmäßig 😀
Andere Hunde, wie der kleine Bolek (Name nicht richtig verstanden), mussten auf der Messe arbeiten. Leider wollte sich der Labradoodle (?) nicht fotografieren lassen, obwohl es ihm seine Besitzer ausdrücklich erlaubt hatten 🙂
Diesen Burschen hab ich in der Selbstausbau-Zone getroffen, wo seine Besitzer dem Vortrag von Martin-Sebastian Kreplin (Herausgeber des Explorer-Magazins und Autor der [Werbung:] „Abenteuer Selbstausbau“ Bücher) lauschen wollten. Während Herrchen und Frauchen gespannt darauf warteten, Neues zu efahren, war ihr pelziger Begleiter nach einem langen Messetag leicht frustiert und genervt. Sie meinten aber, er hält sich tapfer, sie waren schon seit 10 Uhr auf der Messe unterwegs – jetzt war es 16 Uhr. 6 Stunden Wohnmobile anschaun und Vorträgen lauschen – da darf man so kucken! 🙂
Als mir dieser Hund entgegen kam, dachte ich OHA! So einer aus der Herdenschutzhund-Liga – Karpaten oder Kaukasus… Da weiß man ja, bloß nicht unerlaubt nähern und keinesfalls die Hand ausstrecken, sonst ist die weg. Okay, kleine Übertreibung. Aber Herdenschutzhunde nehmen ihren Job ernst. Also hab ich die Besitzer gefragt, ob sie mit Herdenschutzhund auf Reisen sind. Nein, keiner solcher, sondern ein LAGERSCHUTZHUND. Ganz genau ist er ein germanischer Bärenhund. Klingt nach einer alten deutschen Rasse, ist aber relativ jung (so 25 Jahre) und eine Einzüchtung aus Bernhardiner und weißem Hütehund. Ihn als Lagerschutzhund zu deklarieren, passt ja gut zu dem Bild der lagernden Germanen.
Da dieser 80-kg Schrankkoffer sehr sanft und gutmütig ist (ich hab ihn ausgiebig gestreichelt, Hand ist noch dran!) erfreut er sich wachsender Beliebtheit. Sein Schutztrieb ist anders als bei den Jungs aus den Karpaten oder dem Kaukasus eher defensiv. Er geht laut Rassebeschreibung nicht mit Wums auf die Gefahrenquelle los, sonst schiebt sich zwischen seine Herdenmitglieder und die Bedrohung. So nach dem Motto, jetzt musst du erstmal an mir vorbei. War ein wirklich freundlicher Hund. Und laut seinen Besitzern gibt es keine Probleme, ihn im Womo unterzubringen. 🙂
Im Außenbereich, zwischen den Hallen, gab es neben der Abenteuer Selbstausbau Zone und der Starterwelt auch eine tolle Gastronomie-Meile mit verschiedensten Foodtrucks. Hier konnte sich hund dann zusammen mit seinen Womo-Mitbewohnern vom Messetrubel erholen und ein bisschen ausspannen…
Und dann hab ich noch diesen unglücklich angeketteten Hund getroffen… Da blutet einem doch das Herz oder? Ach mei…
Der arme Kerle ist an seinen DogSitter gekettet. Ein Bodenanker / Befestigungsplatte mit Öse zum anhängen. Kann auf verschiedenste Weise beim Camping eingesetzt bzw. befestigt werden. Mit Heringen in der Erde verankern, mit Schrauben fixieren oder mit dem Autorad drauf fahren. Gibt’s auch bei [Werbung:] ebay + Amazon bei Obelink und bestimmt auch bei anderen Campingausstattern.
Das war’s dann mit meinem hundigen Messereport. Ab morgen widme ich mich dann „echten“ Messethemen. Unter anderem habe ich den Einstieg in die Luxusklasse erlebt, mich in Sachen Kleben und Dichten schlau gemacht und einige Sachen entdeckt, die ich gerne hätte…