.. oder unverhofft kommt oft. Ich hatte schon länger drüber nachgedacht, ob wir uns nicht in der Hausgemeinschaft eine Katze zulegen könnten – geteilt mit meinem Nachbarn Steffen im Erdgeschoss. Und ich hatte auch schon überlegt, nach den Babys unserer halbwilden Hofkatzen zu suchen und eines zu domestizieren. Nur Gedanken…
Und dann kam Anton und die Gedanken nahmen Gestalt an. Nicht wir haben nach einem Katzenbaby gesucht, sondern das Baby hat uns gefunden. Als Nachbar Steffen in den alten Stall ging, rannte es laut schreiend auf ihn zu und hinter ihm her. Weil‘s gefaucht hat, hat er es erstmal im Stall gelassen. Als ich später nachschauen ging, ob es noch da ist, kam es auch gleich auf mich zugeschossen. Laut nach seiner Mami schreiend. Und weil die verschwunden war, und das Kätzchen total abgemagert… wohnt es jetzt nicht länger im Stall sondern bei uns im Haus.
Ich war heute morgen mit ihm bei unserer Tierärztin. Die hat gesagt, dass er ein Bub ist. Der Racker muss ein bisschen aufgepäppelt werden, ist für sein Alter sehr klein und mager. Sonst ist er munter und fidel. Dank zeitversetzter Arbeitszeiten lässt sich das Aufpäppeln gut mit Steffen teilen. Und praktischerweise hatten wir gerade erst eine gemeinschaftliche Grillkasse angelegt, aus der die Zutaten für künftige Grillevents bezahlt werden sollten. Damit wurde nun der Tierarzt für unseren kleinen Kotelett-Kater bezahlt…
Ich hab gleich geschaut, ob „Kotelett“ in einer anderen Sprache vielleicht ein hübscher Name für den Kater wäre. Zum Beispiel „Tapatapahia“ auf Maori oder Picar auf Katalanisch. Aber als ich abends nach Hause kam, hatte ihn Steffen schon auf den Namen Anton getauft. Vielleicht besser so.
Seine leibliche Mami haben wir vorhin auch gesehen. Sie lebt noch. Aber sie ist so klein und ausgemergelt und hat angeblich noch ein zweites Kitten, dass Anton bei uns bleibt. Wo wir ihn jetzt so hübsch handzahm haben und unser Kotelett-Geld für ihn drauf ging.
Problem ist nur noch, Rossi davon abzubringen, Anton als kleinen Zwischensnack zu betrachten.