Gärten und Sehenswürdigkeiten in Peking

Wenn man mit einer Landschaftsarchitektin auf Reisen geht, landet man früher oder später (meist schon kurz nach der Anreise) in einer Gartenanlage. Dies nur zur Erklärung, warum die meisten Sehenswürdigkeiten, die wir in Peking besucht haben, (Ausnahmen bestätigen die Regel) Parkanlagen waren….

Verbotene Stadt – Kaiserpalast

Liegt quasi mitten im alten Zentrum. Wir haben sie vor allen Seiten gesehen, sogar von oben, wir waren im Vorhof, aber nie drin. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir gleich am ersten Tag an einem der beiden Seiteneingänge standen und nicht, wie wir wollten quer durchlaufen durften. Clarissa hat sich zwar fast mit einem der Wärter angelegt, aber wir durften trotzdem nicht.

Nach ein paar Kilometer Fußmarsch außen rum erreichten wir den Vorhof und waren plötzlich die Hauptattraktion von ein paar tausend Chinesen. Danach waren wir so traumatisiert, dass wir nicht mehr rein wollten 🙂

Auf dem Weg nach draußen…

Eingang zum Vorhof

Auftritt des „letzten Kaisers“

Tiananmen – Platz des Himmlichen Friedens

Liegt direkt gegenüber der verbotenen Stadt. Wir haben ihn aber nicht betreten, weil wir zu diesem Zeitpunkt schon fix und foxi waren (unglaublich heiß und schwül) und keine Lust hatten, über den riesigen Platz (geschätzte 2-3 km lang) zu laufen. Es gibt nämlich keine Seitenausgänge. Wer den Platz am einen Ende betritt, kommt nur am anderen wieder runter. Wir wollten zu diesem Zeitpunkt nur noch schnellstmöglich ein Taxi anhalten und in unsere klimatisierte Wohnung.

Tiananmen - Platz des Himmlischen Friedens

Beihai Park

Eine der kaiserlichen Parkanlagen, gleich hinter der verbotenen Stadt (links). Wir waren sogar zweimal da – gleich am ersten Sightseeing Tag am späten Nachmittag und weil wir da nicht alles geschafft haben, am nächsten Tag noch mal. Der Parkt ist riiiiiesig! In der Mitte liegt ein großer See, der mit Tret- und Ruderbooten befahren werden kann. Wie in die meisten Anlagen in China gibt es einen Ost-, Süd-, West- und Nordeingang. Und dazwischen nichts, nur ein langer Fußmarsch.

Chinesen arbeiten hart, gehen aber relativ früh in Rente, um dem Nachwuchs Platz zu machen. Die Freizeit wird dann gerne in den Parkanlagen verbracht, wo man sich mit Freunden zu verschiedenen sportlichen Aktivitäten triff, beim Tai Chi Enegie tankt oder sich bei Tanz und Gesang amüsiert. Die Musik wird im Ghettoblaster mitgebracht.

Als wir den Park früh am Morgen betraten, wurde bereits in der einen Ecke Walzer getanzt, und gleich daneben probten ein paar ältere Mädels mit roten Tüchern eine Klickerklacker-Choreographie ein. Hörte sich zumindest so an. Viele gehen auch zum Zeitunglesen in den Park.

Am anderen Ende des Sees gibt es drei kleine Pavillons über dem Wasser (kein Foto). Hier fanden gleichzeitig drei verschiedene „Hobby“-Konzerte statt. Zwei der Pavillons boten was instrumentales, im dritten gab eine Sängerin ihr Bestes, was ziemlich schräg klang. Alle drei Konzerte vermischten sich zu einer ohrenschmerzenden Kakophonie… Schnell weg!

 

Yonghe Gong – Tibetischer Lamatempel

Der Yonghe Gong Tempel ist der größte tibetische Lamatempel in Peking. Interessant, da hier noch echter Buddhismus praktiziert wird.

Die riesige Anlage wurde Ende des 17. Jahrhudnerts in der Qing Dynasty gebaut und war ursprünglich die Residence von Pinz Yong. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Anlage in ein Lamakloster umgewandelt.

Die Gebäude sind alle aus Holz, deshalb müssen die Räucherstäbchen/Opfergaben im Hof abgebrannt werden.

Konfuziustempel

Nicht weit vom Lamatempel entfernt, befindet sich der Konfuziustempel, der Anfang des 14. Jahrhunderts zur Verehrung von Konfuzius gebaut wurde. Der Philosoph soll etwa (ganz genau weiß man es nicht) von 551 bis 479 v Chr. in Qufu gelebt haben.

Wir hatten das Pech, dass die Renovierungsarbeiten nicht (wie im Reiseführer geschrieben) 2006 abgeschlossen werden konnten, sondern 2007 noch in vollem Gange waren. Es war trotzdem schön, vor allem der Hof mit den alten Bäumen. Wie der Meister gesagt hätte: „Es ist besser eine kleine Kerze anzuzünden (Freude über die schattenspenden Bäume), als auf die große Dunkelheit (versperrter Tempel) zu schimpfen…

Clarissa war auf alle Fälle höchst fasziniert von dem Bambus-Gerüstbau!

Jingshan-Park (Kohlehügel)

Der Jingshan-Park liegt (wenn man vor dem Haupteingang steht) auf der rechten Seite des Kaiserpalastes, gegenüber des Nordtores. Die Anlage ist rund um einen künstlich aufgeschütteten Hügel angelegt. Über kleine verschlungene Wege und Treppen gelangt man auf den Hügel…

und hat von dort eine tolle Aussicht auf Peking und den Kaiserpalast – vorausgesetzt, der Smog gibt den Blick frei.



Oben auf dem Hügel warten viele Verliebte auf den Sonnenuntergang

… und viele Fotografen

Der Eingang in den Park, bzw. von dieser Seite der Ausgang.

Botanischer Garten

Liegt ziemlich weit außerhalb von Peking. Um unser Portemonnaie zu schonen, sind wir soweit es ging mit der U-Bahn gefahren und haben uns dann ein Taxi gechartert. Die Parkanlage ist riesig und traumhaft, aber hinsichtlich Botanik wurde sie von Clarissa als enttäuschend befunden. Sie hatte eine Staude neben der anderen mit hübsch beschrifteten Namensschildern erwartet und wollte neue Pflanzen kennenlernen. Mir waren die Namen egal, ich hab mich gefreut, endlich mal aus Peking raus zukommen.


Sommertempel

Weil wir schon so weit raus zum Botanischen Garten gefahren sind, haben wir gleich noch den Sommertempel besucht.

Eine Wahnsinnsanlage, bei der der Höhepunkt (wie es das Wort sagt) mitten auf einem Hügel steht. Oben erwartet einen eine fantastische Aussicht und auf dem Weg dort hoch jede Menge chinesische Architektur.

Empfehlenswert ist die Anlage von vorne zu betreten und nicht von einem Seiteneingang. Der Aufstieg von den Seiten ist höllisch steil, wir haben einige Leute tüchtig schnaufen gesehen. Von Vorne verläuft der „Aufstieg“ von einer Terrasse zur nächsten. Weitaus angenehmer. Obwohl man immer zu schwierigen Entscheidungen gezwungen wird: schau ich mir die Bauten rechts oder links an?

Himmelstempel

Als wir zum Himmelstempel wollten, hatten wir zum ersten Mal einen Taxifahrer, der überhaupt nichts peilen wollte. Er hat uns so schnell er konnte, ganz am Anfang der Straße rausgesetzt und uns unserem Schicksal überlassen. Selbst mit 3 Stadtplänen hatten wir keinen Schimmer wo wir sind oder wo wir lang müssen. Als wir etwa 2 km die Straße runtergelaufen waren und nicht mehr an den Himmelstempel glaubten, waren wir endlich am Eingang angelangt. Dem Himmel sei dank 🙂

In den Laubengängen wird musiziert



Katholische Kirche Peking

Ja, so was gibt es, sogar ganz bei uns in der Nähe. Wir waren auch drin und haben einen netten Film gedreht, während der Pekinger Kirchenchor Gesangsprobe hatte (Grusel). Dann wurden wir leider rausgeschmissen, dabei saßen wir ganz andächtig und ruhig in der Kirchenbank. Gemeinheit!

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