Nein, das ist kein Präpositionsfehler: Es soll tatsächlich in „Wolke sieben“ heißen, nicht auf. Dass das Wetter in den norwegischen Bergen sehr schnell umschlagen kann, weiß jeder, der schon mal in den norwegischen Bergen war. Aber dass innerhalb von vier Minuten keine Aussicht mehr da ist, das ist schon rekordverdächtig.
An einem bedeckten Tag oberhalb des Sognefjords. Gerade freute ich mich noch über die tolle Aussicht und dachte, wie hübsch sich die paar Wolken zwischen den beiden Berghängen machen, da fingen die Wolken an zu wachsen, aber sowas von flott!
Foto 18.38 Uhr
Alles noch ganz hübsch und entspannt
Foto 18.39 Uhr
Die Wolken fangen an zu wachsen
Foto 18.39 + ein paar Sekunden
Und sie steigen immer höher!
Foto 18.40 Uhr
Hilfe! The FOG!
Foto 18.41 Uhr
Die Wolken wachsen und wachsen
Foto 18.42 Uhr
Von den Bergen ist nicht mehr viel zu sehen…
Foto 18.42 Uhr + ein paar Sekunden
Die Wolken haben sich weiter verdichtet und sind noch höher gestiegen
Foto 18.42 Uhr + ein paar weitere Sekunden
Die Welt ist fast weg. Und ich beschließe, dass ich nun doch lieber zu meinem Übernachtungsparkplatz fahre. Denn die 2 km bis dahin gehen über nasse Schotterstraße. Die möchte ich lieber noch erkennen können, statt mich meterweise vor zu tasten.
Also: In vier Minuten in Wolke sieben!
Foto 18.59 Uhr
Es hat ein paar Minuten geregnet, danach begannen sich die Wolken wieder aufzulösen. Nach 17 Minuten ist der Spuk schon wieder vorbei.
Die Berge und das Tal sind wieder da.
Seit dem wechselt es in einem fort hin und her. Das eine Mal, wenn ich aus meinem Büro (aka Auto)-Fenster schaue, hab ich eine tolle Aussicht auf die umliegenden Gipfel und das Tal. Beim nächsten Mal ist alles von grauen Wolken verschluckt und die Sicht beträgt weniger als 20 Meter. Die Wolken bauen sich auf, es regnet, es hört auf zu regnen, die Wolken lösen sich wieder auf… Das müsste man echt im Zeitraffer filmen.
22.17 Uhr
The Fog hat plötzlich eine neue Farbe bekommen – wahrscheinlich in Kombi mit dem Sonnenuntergang
Und ich kann berichten, die norwegiscehn Berge können auch in zwei Minuten in Wolke sieben!
Fünf Minuten später haben sich die Wolken, die mich gerade noch eingehüllt haben, schon wieder aufgelöst und ich schaue dabei zu, wie die nächste Wolkenladung aus dem Tal aufsteigt. Wieder in normalem Grau.
An dieser Stelle breche ich meinen Wolkenreport ab, sonst erzähl ich die ganze Nacht durch, wie THE FOG aufsteigt und wieder verschwindet.