Ich hab über Weihnachten zwei Wochen Urlaub und beschlossen, dass wir die Zeit nutzen werden, um Rossi an die „Käfighaltung“ in der Transportbox zu gewöhnen. Das Ding ist schon seit ein paar Monaten im Haus und wir haben auch schon fleissig trainiert, aber als Schlafbox und Sicherheitsareal konnte ich sie Rossi bislang noch nicht schmackhaft machen.
Es hat erstmal eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis ich Rossi überhaupt soweit hatte, dass er sich in die Kiste reintraute. Leckerli rein, vorsichtig ein Fuß rein, langer Hals, wieder raus, Kiste umschleichen, langstrecken bis zum Leckerli und fluchtartig zurück springen. Es waren lauter kleine Schritte, bis er schließlich sein Futter in der Kiste gefressen hat, ohne alle paar Sekunden zu flüchten.
Etwa 1-2 Wochen später bekam er sein Lieblingskissen in die Box und konnte mit viel Käse auch zu kurzen Platz- und Bleibeinheiten überredet werden. Für Käse macht er fast alles! An der Stelle haben wir das Training erstmal eingestellt und es auf „freiwilliger Basis“ laufen lassen. Aber freiwillig und ohne besonderen Ansporn macht er natürlich nur das, wozu er Lust hat.
Am ersten Urlaubs-Trainingstag hat er tatsächlich (bin ganz überrascht) fast eine Stunde in der Box gepennt und recht entspannt gewirkt. So lang ist er noch nie drin geblieben.
Ja, ich weiß, ich hätte schon längst eine Box anschaffen sollen… Und eigentlich hätte das alles in seinen ersten Wochen stattfinden sollen, als er noch ein liebes kleines Hundebaby war. Aber da hatte ich nach einem völlig unkomplizierten Samoyeden absolut nicht auf dem Schirm, dass mein süßer Terriermix völlig anders ticken könnte und eine Box gut für ihn wäre. Also müssen wir das jetzt mühsam erarbeiten.
Nachtrag nach zwei Wochen Urlaub:
Box ist okay, aber nur für zwischendurch mal für ein kurzes Nickerchen. Ein paar mal ist er sogar von selbst reingeklettert und hat sich schlafen gelegt. Aber nur, weil er mich aus der Box am besten im Blick hatte. In die Kiste einsperren geht auf keinen Fall und lieben tut er sie auch nicht.
Parallel zum Boxtraining hat sich Rossi auch was hübsches ausgedacht: Auf dem Stuhl neben mir schlafen… Keine Ahnung, wie er auf die Idee gekommen ist.
Nach den zwei Wochen Urlaub hab ich die Box mit ins Büro genommen.
Eine Woche Box im Büro…
Als wären wir wieder ganz am Anfang: Rossi ist nicht dazu zu bewegen, in die Box zu klettern. Nicht auf Kommando, nicht mit Futterverlockung und freiwillig schon mal gar nicht. Gezwungen natürlich auch nicht, das versuch ich gar nicht erst. Es ist, als wären wir wieder ganz am Anfang mit dem Ding.
Eine Woche und ein Tag
Wo ist eigentlich den Hund? Liegt nicht auf seiner Matte, liegt nicht unter meinem Schreibtisch und liegt auch sonst nirgendwo im Büro rum. Er schläft in seiner Box!!! Ich glaub’s ja nicht!!!
Er ist tatsächlich von sich aus reingeklettert und hat sich auf seinem Kissen schlafen gelegt. Zwischendurch ist er mal rausgekommen, weil ich in der Küche rumgerödelt hab, dann ist er wieder reingeklettert und hat weitergepennt. Wir haben gar nicht mehr von der Box gesprochen. Dann beschließt er plötzlich von selber, dass es ein toller Schlafplatz ist.
Nach drei Wochen im Büro….
… hab ich ihm seine alte Schlafmatte weggenommen, sodass er nur noch zwischen Boden und Schlafkissen in der Box wählen kann. Prinzipiell schläft er schon recht gerne in der Box. Aber nur, wenn nichts los ist. Je mehr Leute im Raum, desto weniger mag er in der Box schlafen. Aber wenn er denn drin ist, ist er deutlich entspannter und bellt nicht mehr bei jedem Geräusch im Treppenhaus oder Hof.
Nach fünf Wochen im Büro
Schläft er sehr gerne in der Box. Hab sie aber noch nie verschlossen. Zwischendurch legt er sich zum Langstrecken mal wo anders hin, aber die meiste Zeit ist er in der Kiste.
Deshalb wurde das Training nun auf ein neues Level gesteigert: Ich hab eine zweite Transportkiste gekauft, die ins Auto passt. Sie ist um einiges kleiner als die erste Box. Groß genug zum schlafen und drehen, aber drin rumtanzen kann er da nicht. Die ersten Trainingseinheiten laufen: In die Box einsteigen und drin „platzen“ geht schon recht gut. Drin wohnen wollen, ist noch in weiterer Ferne…
Im Mai 2017
Rossi ist jetzt stolzer Besitzer von insgesamt drei Transportboxen. Die Box, die bis zu meinem letzten Arbeitstag im Büro stand, steht jetzt im Schlafzimmer. Im Wohnzimmer hat Rossi eine Box neben dem Sofa, darin verbringt er meistens seinen Feierabend. Und die kleinere, die eigentlich fürs Auto gedacht war, steht neben meinem Schreibtisch. Im Auto wollte er sie nicht bewohnen, deshalb soll er sich erstmal richtig gut „an Land“ an die Kiste gewöhnen, bevor wir weitere Versuche im Auto starten.