Halleluja! Ich kann Rossi the dog und Anton the cat ENDLICH beide frei in der Wohnung laufen lassen, ohne dass der eine sein Leben und der andere ein Auge verliert. Hat ja nur (hust hust) 3 Wochen gedauert bis dahin!
Ganz ehrlich, mein Rossi ist ein wunderbarer Hund, aber dass er wirklich ohne Jagdsimpuls dabei zuschaut, wie ein kleiner Kater an ihm vorbei und um ihn herum schießt, das hab ich fast nicht geglaubt. Es geht. Keine Ahnung warum es plötzlich geht. Aber nach 3 Wochen scheint er davon überzeugt, dass sich das Übel nicht mehr abwenden lässt und er jetzt eine Katze im Haus ertragen muss.
Als wir von der Arbeit kamen (Rossi begleitet mich), kam Anton fröhlich die Dachbodentreppe runter auf uns zu geschossen. Da oben scheint es ihm riesig zu gefallen. Ich hab gedacht, gut, heute wagen wir es. Rossi behielt die Leine um, durfte aber sonst frei laufen. Es klappte ganz gut mit den üblichen Kommandos Nein und Aus und den neuen Kommandos „Lieb sein“ und „Es werden keine Katzen gefressen!“
Erst waren beide noch sehr skeptisch.
Dann kamen sie sich langsam näher und Rossi war wirklich sehr nett
Zwischendurch hat Anton erstmal sein Abendbrot verschlungen, was Rossi total gemein fand. Er will auch von dem Zeugs! Ich weiß, es ist unhübsch, den Kater aus der Aluschale fressen zu lassen, aber in der (hundesicheren) Höhe mag ich ihm keinen Porzellanteller hinstellen. Der Kerl hat es übrigens faustdick hinter den Ohren!
Als Rossi zu aufdringlich wurde, hat er ihm mal schnell ein paar hinter die Löffel gegeben und die Sache war geregelt.
Allerdings hat Rossi auch schon mal Anton gesagt, dass er es nicht mag, wenn jemand an SEIN! Futter geht. Das hat Anton glücklicherweise verstanden. Hoffe ich jedenfalls. Vorsichtshalber füttere ich beide in getrennten Zimmern, mit geschlossenen Türen, bis sie fertig sind.
Und jetzt rennen die beiden in der Wohnung rum. Also mehr oder weniger. Anton macht seit 3 Stunden Nonstop Action und klettert überall rauf und rein.
Rossi hatte irgendwann die Schnauze voll und ist ins Bett gegangen. Anton hat ihn da besucht. Allerdings nicht, um an Rossi gekuschelt zu schlafen, sondern um weiterzuspielen.
Davor saß Anton unterm Schreibtisch und hat meine Schuhe bearbeitet. Er ist ein echter Schuhfetischist. Er ist ganz verliebt in meine Turnschuhe und in die Wanderschuhe.
Vorhin gab es eine richtig süße Szene: Anton lag auf dem Rücken und Rossi leckte ihm den Bauch. Jetzt warten wir auf Antons Mitbesitzer Steffen, um ihm das Wunder von Haunshofen vorzuführen.
Ab morgen kann ich mich wieder anderen Dingen widmen – Hurra!
(Sofern es mir gelingt, die beiden davon abzubringen, mir ständig um die Füße zu wuseln)
Und ich kann die Waschmaschine wieder nach Lust und Laune anstellen. Das hatte ich mich die ganze Zeit nicht getraut, als Anton noch Badezimmer-Gast war. Völlig unbegründet, er steht total auf das 60°C TV – ÄH Waschprogramm.
2 Tage später. Ich muss die beiden schon noch ein bisschen im Auge behalten. Rossi geht zwar immer entspannter mit Anton um, aber ab und zu muss ich ihn bremsen, dass er nicht zu wild tobt. Außerdem zeigt sich jetzt auch eine gewissen Eifersucht. Wenn Anton gestreichelt wird, ist Rossi aber sofort auch zur Stelle. Ganz süß, wenn wir von draußen reinkommen, rennt Rossi erstmal zu Anton ins Bad und schleckt ihm ein paar mal über die Nase. Wer hätte gedacht, dass Rossi so ein netter Onkel sein könnte.
Also nicht, dass der Eindruck entsteht, der arme Anton muss weiterhin im Badezimmer Resort wohnen. Sein Katzenbaum steht dort, hier wird er gefüttert und hier geht er auch zum Schlafen hin – auch bei offener Türe.
Außer einem Schuhtick hat Anton auch ein Faible für Socken. Die holt er vom Wäscheständer runter (hüpf) und verteilt sie mit großer Begeisterung in der ganzen Wohnung. Vorhin hab ich 8 einzelne Socken unter meinem Bett hervorgeholt. Und diese Socken lagen auch noch nicht da, als ich mich an den Schreibtisch gesetzt habe. Er hat sie durch den ganzen Flur geschleppt.
Schlusssatz: Früher hatte ich einen Hund, der unbedingt unter den Schreibtisch kriechen musste, um zu meinen Füßen zu liegen. Jetzt hab ich auch noch eine Katze zwischen den Füßen…
Okay, ich ergänze, der Hund liegt unter dem Schreibtisch. Der Kater hat inzwischen raus, wie er sich am Hosenbein hochhangelt und dann auch AUF dem Schreibtisch schlafen und terrorisieren kann. Vor allem die Tastatur möchte er gerne übernehmen.