Camping auf den Orkney Inseln

Gleich vorneweg, besonders viele Campingsites gibt es auf den Orkneys nicht: Einen großen in Kirkwall, den man wohl als „offiziellen“ Campingplatz bezeichnen kann und ein paar kleinere auf privatem Farmland. Im Internet und auf den Karten sind sie ziemlich schwierig zu finden.

Den Campingplatz in Kirkwall hab ich mir nicht angesehen, weil er praktisch mitten in der Stadt liegt. Er hat 80 Zeltplätze (pitches) und 28 Stellplätze mit Strom, frisch renovierte Sanitäranlagen und einen Aufenthaltsraum (Lounge). Letzteres wissen vor allem die Camper zu schätzen, die bei Regen in einem Zelt ausharren müssen.

Ich hab während meiner Woche auf den Orkneys zwischen zwei verschiedenen Campingplätzen gewechselt. Der erste war etwas weiter südlich, in Evie. Er war allerdings nur noch halb in Betrieb. Kann sein, dass es ihn inzwischen nicht mehr gibt. Morgens kam ein netter Schotte vorbei und hat bei den Neuankömmlingen kassiert, sonst war niemand da. Ein Teil des Campsites (Platz für ca. 5 Zelte) befindet sich im Garten eines ehemaligen Bauernhofes. Hintenan steht ein Gebäude mit den Facilities. Über die Straße ist eine ausrangierte Kuhweide mit weiteren Zeltplätzen. Der Weg zu den Toiletten ist dann zwar weiter, aber dafür gibt es Aussicht auf’s Meer.

Als ich ankam, war ich mir erst nicht sicher, ob der Campsite wirklich in Betrieb ist. Das Gatter war zu. Aber es kam gerade ein rothaariger Brite von den Facilities, und wollte die Straße crossen. Er hat mir bestätigt, dass ich hier übernachten kann, ich muss nur das Gatter öffnen und auf den kleinen Parkplatz fahren. Er ist dann sogar noch auf die kluge Idee gekommen, mir das Gatter zu öffnen.

Mein „Pitch“ war gegenüber des WC-Häuschens. Ich bin zwei Nächte in Evie geblieben. Der Platz war prima, hatte nur das Manko eines fehlenden Aufenthaltsraumes. Den hab ich als „Autocamper“ schon etwas vermisst. Auch gab es keine Küche – bei Regen kann es da im Auto oder Zelt doch ein bisschen öde werden.

Nachbarhaus – schon seit längerem unbewohnt…

Nach zwei Nächten in Evie bin ich auf den Campingplatz in Stromness umgezogen. Er liegt direkt neben dem Golfplatz. Das Foto entstand um 22.15 Lokalzeit. Im Hintergrund sieht man die Nachbarinsel Hoy.

Ausblick vom Campingplatz auf die Insel Hoy.

Die Fähre nach Scrabster (Festland) fährt gerade vorbei…

Was mir in Stromness gut gefallen hat, war die Lage hinter dem Hafen, direkt am Wasser und die Aussicht. An meinem ersten Abend kam ein alter Schotte mit einem Fernglas vorbei und fragte mich, ob mich, ob ich die Orcas gesehen hab. Die letzten Tage wären welche gesichtet worden. Da war ich schon ein bisschen aufgeregt und hab abends viel Zeit mit auf’s Wasser starren verbracht. Ich hab aber leider keine gesehen, nur ein paar Robben, die ganz in der Nähe herumpadelten oder auch ans Ufer gingen.

Die Sanitäranlagen waren großzügig bemessen, sprich man konnte sich im Klo und in der Dusche umdrehen ohne gegen die Wand zu schlagen. Und das allerbeste: Es gab eine Lounge mit ein paar Sofas, Sesseln, Fernseher und sogar WIFI.

Allerdings hatte ich in Stromness das Gefühl, dass es hier extrem windig ist. Viel windiger als in Evie oder anderen Orten auf den Orkneys. Ich konnte nur ein einziges Mal meinen Gaskocher anwerfen und mir etwas kochen.

Mein Campingnachbar, wie er gerade aus dem Dachfenster klettert, um den Kleiderschrank ins Haus zu holen. Man beachte die Anzahl der Fahrräder! Die haben tatsächlich zu Viert in dem Bus gewohnt! Die beiden Kids waren allerdings noch nicht ausgewachsen 🙂

Wo es sonst noch Campsites auf den Orkneys gibt, zeigt die Seite ukcampsite.

 

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