Separett Trockentrennklo im Campervan

Die Separett Trockentrennklos kenne ich aus der Zeit, als wir noch unser Ferienhaus in Schweden hatten. Jetzt hab ich das System für meine neue Autotoilette übernommen.

Eigentlich hatte ich ja schon eine „funktionierende“ Toilette mit Toilettenstuhlsitz und Einhängeheimer, die ich für das Camping im Dokker konzipiert hatte. Dagegen war gar nichts einzuwenden, es war um Welten besser als keine Toilette im Auto zu haben. Das einzige was mich „störte“ war die große Menge Flüssigkeit in den Müllbeuteln. Ein kleines Loch im Beutel und große Sauerei…

Zufällig bin ich irgendwann auf ein Wohnmobil gestoßen, das statt Chemoklo ein Separett Trockentrennklo made in Sweden verwendete. Das Prinzip ist einfach: Urin und Kot werden durch einen speziellen Kloeinsatz getrennt abgeleitet bzw. „plumpst“ in einen Eimer.

So einen Trenneinsatz hab ich mir für schlappe 100 Euro zugelegt. Mit Styroporsitz und -Deckel und Abflussrohr.  So sieht der Trenneinsatz aus – die Säge aus dem Bild wegdenken, die kam erst später zum Einsatz.

Die Idee von Separett ist wie gesagt, dass die Ausscheidungen getrennt, gesammelt und dann kompostiert werden. Die Wohnmobil Trennklos, die ich gesehen habe, hatten in der Regel einen Auffangtank für den Urin unterm Auto und einen Eimer für den Kot unter dem Klo.

Kompostieren kann man unterwegs natürlich nicht. Der Tank wird in den WC-Stationen entleert, wo auch die Chemoklo-Tanks entleert werden. Ich glaub aber, die meisten leeren sie irgendwo in der Landschaft. Was auch okay ist. Man stelle 10 Kühe auf eine Weide und lasse sie einmal pieseln, das dürfte ziemlich dem Tankinhalt entsprechen. Und der Eimer wird nach Bedarf, ich hab da Angaben von „nach einer Woche gefunden“, geleert

Mein Separett musste natürlich anders werden. Ich hab keinen Tank unter dem Auto und ich hab auch kein Badezimmer, bzw. eine getrennte Kammer für die Toilette. Das heißt, der Eimer muss nach jeder Benutzung geleert werden . Also Müllbeutel raus, zuknoten und in die nächste Mülltonne. Den Urin kann ich in einem Kanister sammeln.

Die Grundidee für mein mobiles Separett war einfach: Ich baue mir einen Kasten, obendrauf kommt der Separetteinsatz und darüber der  Toilettenstuhlsitz von meinem vorherigen Klo. Den Styroporsitz wollte ich nicht.

Wie man sieht war der Trenneinsatz etwas länger als das Brett, das wiederum genau auf die Maße des Toilettenstuhlsitzes abgestimmt war. Also kam jetzt die Stichsäge zum Einsatz und hat den Trenneinsatz passend gemacht.

Bis dahin war alles gut, aber dann mußte ich Lösungen für verschiene Probleme entwickeln.

1. War der dazugehörige Abflussschlauch nur mit Gewalt auf den Urinauslauf zu bringen. Und egal was ich versucht habe, er passte einfach nicht in eine normale Kanisteröffnung rein. Ich brauchte eine „Muffe“.

Die passende „Muffe“ hab ich im Hagebau in der Haushaltsgeräteabteilung gefunden. Nachdem ich schon tagelang sämtliche Abteilungen nach etwas Passendem gesucht hatte, sah ich beim letzten Baumarktbesuch, schon fast im Rausgehen, ein Adapterstück für Staubsaugerohre. Das war die Lösung!

2. Ein passender Kanister war das nächste Problem. Bei den fertigen Separetts sitzt man relativ hoch, sodass unter dem Sitz ausreichend Platz ist. Aber mein Klo durfte mit Rädern drunter und Toilettensitz drauf nicht höher als 37 Zentimeter sein. Also brauchte ich einen flachen Kanister, nicht zu breit und nicht zu tief. Nicht zu finden. Über ebay hab ich 3 in Frage kommende Modelle bestellt. Aber die waren alle drei entweder zu hoch oder so tief, sodass kein Platz mehr für den Eimer gewesen wäre.

Fündig wurde ich schließlich im Großmarkt in der Sanitärabteilung.

Die Kanister gab es mit verschiedenen Reinigungsmitteln. Für meine Wünsche war dieser Kanister perfekt.

An der vorgesehenen Stelle schnitt ich ein hübsches Loch in den Kanister, in das die Ablaufmuffe perfekt reinpasste. Praktisch ist auch die Ausbuchtung um die Öffnung herum – als Auffangbecken. Die Winkel sind ein Höhenstopp, damit der Kanister unten bleibt, wenn der Trenneinsatz zwecks Entleerung runtergenommen wird.

3. Problem war der Eimer. Den gab es natürlich auch nicht maßgeschneidert. Als ich endlich einen gefunden hatte (gelobt und gepriesen sei der Hagebau), musste ich ihn mit der Flex passend machen.

So jetzt den Trenneinsatz und Toilettensitz drauf. Doch leider…

4. Problem: der Toilettenstuhlsitz passte nicht 100 % auf das Separett. So musste ich den Sitz zu meinem Bedauern ebenfalls mit der Flex behandeln… (Bedauern, weil es sehr schwierig gewesen war, überhaupt einen zu beschaffen.)

Trotzdem passte es in der Höhe nicht richtig zusammen. So hab ich rechts und links noch zwei Bretter angepasst und Bänder angebracht, um den Sitz besser vom Kasten runternehmen zu können.

So sieht mein Toilettenrolli zusammengebaut aus.

Dass mein Klo auf Rädern steht, hat den Vorteil, dass ich es im Auto besser bewegen kann. Während der Fahrt wird es eingehängt.

Nach der ersten größeren Reise wurden Eimer und Kanister noch mal optimiert. Der große grüne Eimer schloss nicht perfekt mit der ovalen Separettöffnung ab. Deshalb hab ich mir einen kleinen runden Eimer besorgt, ihn zu- und eingeschnitten und mit der Heißluftpistole oval gemacht. Jetzt passt er perfekt auf den Einsatz.

Aber neues Problem: Der runde Eimer nahm zuviel Platz weg und passte nicht mit dem Kanister in die Kiste. Also musste selbiger auch noch umgeformt werden..

Kommen wir abschließend zur Anwendung.
Dass Urin und Kot jeweils da landen, wo sie hin sollen, hat man/frau relativ schnell raus. Für Männer soll es unkomplizierter sein, Frauen müssen nach vorne oder hinten rutschen.

Aber dann hätte ich noch ein paar Verbesserungsvorschläge für Separett.
1. Toll wäre ein Separett-Toilettensitz wie der gezeigte Toilettenstuhlsitz passend für den Trenneinsatz. Styropor Toilettensitz ist zwar wärmer, aber bröselt schnell auseinander und hygienisch find ich’s auch nicht.

2. Die Verbindung zwischen Abflussrohr und Kanister könnte optimiert werden. Das Ablassrohr bzw. der Schlauch passen nicht in eine normale Kanisteröffnung.

3. Wäre zu überlegen, den Abfluss etwas flacher auszulegen. Bei niedrigen Klos wie meiner Kiste, bekommt man nur schwer passende Kanister, die man darunter stellen kann.

4. Optimal wäre es, wenn es passend geformte Eimer / Kanister für den mobilen Einsatz gäbe!

Sollten meine Vorschläge bei Separett Anklang finden, dürfen sie sich gerne bei mir melden, ich helfe gerne bei der Entwicklung eines tragbaren Separetts. Ich komme auch nach Schweden!!!  ;-))

So, das war jetzt meine zweite und ich hoffe einstweilen letzte Klogeschichte :-))

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